Ulf Lahner
Ulf Lahner ist ein sozial benachteiligter junger Mann
(Halbwaise, arme Mutter) und er ist erotisch auf dem Abstellgleis (arm,
rothaarig). Er wird gehänselt (Kupferdächle) und ist unter seinen
Altersgenossen in deren Hackordnung unten (vgl. Treffen mit seinem
Klassenkameraden in Pforzheim).
Die SS bietet ihm in jeder Hinsicht einen Aufstieg an.
Gerade die Nazis konnten damit viele Anhänger gewinnen, indem sie sich gegen
die großbürgerliche Abschottung gegen Aufsteiger gewehrt haben.
Ulfs Verhältnis zu Frauen
Ulf war es nicht gewohnt, dass Frauen auf ihn positiv
reagieren. Erika, die selbst als überzeugte Nazifrau begonnen hatte, sieht in
ihm einen Helden, einen echten Mann und gleichzeitig einen sensiblen und
freundlichen Patienten. Das macht ihn interessant, konnte sie sich doch auch
nicht völlig von den Wertvorstellungen der Nazis lösen und ahnt in ihm eine
ähnliche Entwicklung, wie die, die sie selbst durchgemacht hat. Ulf, unerfahren
wie er ist, erlebt zum ersten Mal, dass er attraktiv für eine Frau ist. Seine
Erfahrung, als Jugendlicher beim anderen Geschlecht chancenlos zu sein, wird
ihn immer wieder entflammen lassen, wenn ihm eine Frau entgegenkommt, bis ihm
die Frau seines Lebens begegnet, die es ihm nicht leicht macht, doch dazu
später.
Ulfs Programmierung durch die Nazierziehung
Ulfs Entwicklung
Ulf wird schuldig und will sterben. Zu diesem Zeitpunkt war
er noch nicht über die Naziideologie hinweg. Erika gibt ihm den ersten Anstoß
nachzudenken. Meine heimliche Heldin Hannah lässt ihn sich emotional von den
Nazis lösen. Ihre Verzeihung – sie entschuldigt ihn nicht! – ist für ihn ein
Neubeginn. Hier ist kritisch anzumerken, dass ich die Verarbeitung des Treffens
mit Hannah durch Ulf vernachlässigt habe. In einer etwaigen Neuauflage werde
ich dies nachholen.
Intellektuell erfährt Ulf die Befreiung von der
Naziideologie durch den britischen Offizier Threwan. Ihm kann er nichts
entgegenhalten, zeigt aber auch seinen Mut und seine Menschlichkeit, womit er
Threwan bezüglich der deutschen Soldaten verunsichert.
Ulfs Ziel
Ulf wird seine Schuld nicht los, so wie er sich dies
gewünscht hätte. Er lernt aber mit Pilars Hilfe, diese zu akzeptieren, auch
sich zu verzeihen (Vorsicht! Verzeihen heißt nicht ent-schuldigen!). Er wird
mit seiner Schuld leben müssen und den Rest seines Lebens versuchen, anderen
Menschen zu helfen.